Das Ständehaus

Das heutige Kongress- und Kulturzentrum Ständehaus Merseburg ist in der Demokratiegeschichte der Stadt fest verwurzelt.

Nach dem Sieg über Napoleon legte die Schlussakte des Wiener Kongresses 1815 fest, dass das Königreich Preußen auch Teile des nördlichen Sachsens erhielt. Aus diesen wurde die Preußische Provinz Sachsen mit den Regierungsbezirken Erfurt, Magdeburg und Merseburg gegründet und als Versammlungsort Merseburg bestimmt. Am 2.10.1825 fand der erste Provinziallandtag im Schlossgartensalon statt.

In den nächsten Jahren stand immer wieder die Frage der Verlegung des Provinziallandtags und des Provinzialverbandes als Dauerstreitthema vor allem zwischen Halle und Merseburg. Letztendlich bewilligte der XIII. Provinziallandtag am 12.3.1892 das Angebot der Stadt Merseburg zum Neubau eines Ständehauses, und bereits am 7.9.1892 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung.

Es entstand ein von Franz Heinrich Schwechten historisierend entworfener und von den Hallenser Architekten Reinhold Knoch und Friedrich Kallmeyer projektierter Repräsentativbau, dessen Plenarsaal im Nachhinein noch eine Kassettendecke und Monumentalgemälde von Hugo Vogel erhielt. Am 24.4.1895 tagte dann erstmals der Provinzialausschuss und trat hier bis 1933 zusammen.

Nach Rückübertragung 1992 an das wieder gegründete Land Sachsen-Anhalt bis zu seiner Übergabe 1998 an die Stadt Merseburg stand das zuvor als "Haus der Kultur" genutzte Gebäude leer und verfiel zusehends. Seit dem 3. Oktober 2003 hat sich das Ständehaus nach umfangreicher Restaurierung als Kongress- und Kulturstätte deutschlandweit bereits einen Namen gemacht.

Das Ständehaus Merseburg gehört zu den FrauenOrten Sachsen-Anhalt (www.frauenorte.net), die Frauengeschichte als Teil von Landesgeschichte sichtbar machen.

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